Ziel des Projekts ist es, ein länderübergreifendes Praxiskonzept für die Fortbildung von schulischen Multiplikatoren rund um das Thema OER zu entwickeln und beispielhaft in Bayern flächendeckend bei verschiedenen Zielgruppen zu erproben und durchzuführen. Dabei baut es auf den vorangehenden Förderaktivitäten des Bundes auf. Unter der Projektleitung des FWU Institut für Film und Bild werden in inhaltlicher Zusammenarbeit mit der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen – ALP (Auftragnehmer des FWU) der Fortbildungsbedarf erhoben, Praxiskonzepte zunächst entwickelt und anschließend in einer Fortbildungsinitiative in der Akademie genutzt und umgesetzt.
In die Maßnahme werden 40 Referatsleiter/innen der Akademie, 110 medienpädagogisch-informationstechnische Berater/innen (MiB), 120 Fachberater/innen für Informatik und zusätzliche Multiplikatoren verschiedener Fachrichtungen eingebunden. „Dabei muss das Verständnis für eine Kultur des Teilens und zum kollaborativen Arbeiten oberste Zielstellung sein. Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer müssen lernen und verstehen, warum OER sinnvoll sind und wie sie OER aktiv in ihre eigene Bildungspraxis integrieren können.“ (Praxisrahmen OER, 2016, S. 87). Wichtig ist hier die Bewusstmachung des Mehrwerts freier Bildungsmaterialien, wie z. B. Individualisierbarkeit der Materialien für den Unterricht, Aktualität der Materialien, kreativer Zugang zu Inhalten, gemeinsames Arbeiten an und Teilen von Inhalten, Kombinieren von Inhalten (Remix) sowie vielfältige Sichtweisen im Lernprozess.
Bei der Umsetzung werden sowohl Fortbildungen in Präsenzform (als Bausteine innerhalb von Lehrgängen oder als eigenständiges Angebot) als auch Online-Angebote entwickelt und erprobt. Die entwickelten Fortbildungsmaterialien werden von den Multiplikatoren für die Schulung genutzt und konsequent angepasst für unterschiedliche Lehr- und Lernszenarien. Durch die Fortbildungen werden außerdem Maßnahmen gefördert, die die Bildung regionaler Netzwerke zur Erstellung weiteren OER-Materials ermöglichen.
Um eine länderübergreifende Übertragbarkeit des Projekts und der Ergebnisse zu garantieren, wird eine Vernetzungsgruppe mit weiteren Projekten aus anderen Bundesländern (siehe „II. Ausgangslage und Konzept“) gebildet, die einen steten Austausch pflegen und sich insgesamt zu drei Vernetzungstreffen zu Projektbeginn und bei bestimmten Meilensteinen treffen werden, um die Konzepte und Materialien gegenseitig abzustimmen und so offen für die Anwendung in anderen Ländern zu sein. Außerdem wird das FWU eng mit der Informationsstelle kooperieren und dort vorhandene Angebote einsetzen. Die Erfahrungen und Materialien, die im Projekt entstehen, werden bereits während der Erstellungsphase über einen Weblog öffentlich zugänglich gemacht und bringen so einen unmittelbaren Mehrwert für die anderen Länder.
Die Projektergebnisse sollen zum einen als Grundlage für weitere Lehrerfortbildungen in Bayern zur Verwendung, Erstellung und Weitergabe von OER dienen. Die Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen wird das Thema OER nach der Projektphase in ihrem Angebotsportfolio dauerhaft führen. Damit sind der Transfer nach der Projektlaufzeit und die Integration des Themas OER in andere Projektvorhaben gewährleistet. Zum anderen stehen die Konzepte auch anderen Ländern für die Lehrerfortbildung zur Verfügung, da bereits während der Projektphase durch Kooperationen auf eine Übertragbarkeit geachtet wird. Das ergänzte Info-Material und die in den Fortbildungen entstandenen OER-Materialien werden unter freier Lizenz allgemein zur Verfügung gestellt. Das FWU als gemeinsames Länderinstitut wird seine Gesellschafter aktiv über den Projektfortschritt bzw. Projektergebnisse informieren (z. B. über die Gesellschafterversammlung) und die Einbindung in die ländereigenen Fortbildungskonzepte und -angebote unterstützen.